Große Birke

Große Birke

Die „Große Birke“
 
Wer dem Kajakwandern zugetan ist und sie nicht kennt, der kann seine Flugtickets nach Canada verbrennen, seine Fährtickets nach Skandinavien auch!
(Plumpsklo, Brunnen, Felsenkeller, Mücken, Mäuse, Biber, Gewitter, Sturm… sonst nix), exklusiv nur für Mitglieder im DKV!

Nur 85 km von Rosenheim ist der Einstieg in eine andere Welt! Zugegeben, kaum ein Rosenheimer Kajakfahrer hält es für möglich, dass im direkten Einzugsbereich der ungeliebten Landeshauptstadt ein Paradies für uns Kajakwanderer existieren kann.
Seit 2018 haben wir diese ganz besondere Ausfahrt jährlich im Programm. Sie ist so beliebt, dass wir aufgrund der streng begrenzten Zeltmöglichkeiten auf der Insel bevorzugt Neueinsteigern im Kajakwandern mit Zelt & Gepäck die Möglichkeit bieten, diese neue Dimension kennenzulernen.
Immer mit im Programm ist eine Sicherheitsschulung, Übungen zum Schleppen, Retten ohne Ufer, Kentern, Wiedereinstieg etc.

Es begann am Freitag um 18:00 so, wie es sonst eher Sonntags endet:
Sturmwarnung, Schaumkronen und dazu Gewitterwarnung ab 19:00.
Die Boote sind gepackt, also schneller Aufbruch um vor dem Gewitter die Insel erreichen zu können. Alle sind vorgebrieft und angespannt, wenn das Gewitter früher kommt, müssen wir runter vom See und abwettern. Dann ist der Abend durch, wir kommen wohl frühestens gegen 21:00 auf die Insel, dann erst Zelt aufbauen, Hunger gibt’s dann, schlechte Laune garantiert.

Wenn alle mitziehen, dann geht es oft erstaunlich schnell, so haben wir es mit dem ersten Regen bis zur Insel geschafft.
Der Zeltaufbau im leichten Regen verlief fast beängstigend unaufgeregt, das Gewitter blieb aus, danach ein entspannter Abend mit Grill und Brotzeit, bis uns der Nachtregen unter das große Tarp und später ins Zelt geschickt hat.

07:00, Samstag:
Die Frühsportler (Michi & Ich), starten mit den Booten nach Seehausen zum Semmeln & Croissant kaufen, werden um 08:30 euphorisch begrüßt und mit frischem Kaffee und viel Anerkennung belohnt!
Entschleunigen ist das Motto, nach dem Frühstück schwimmen, bereit machen zur Seerundfahrt.
Nur einfach Paddeln ist nicht angesagt, es gibt dauernde „Störungen“ seitens der Fahrtenleitung. Mal enges Formationsfahren, mal Abschleppen, mal Kurs abgleichen, mal Biergarten zur Mittagsbrotzeit finden.
Zurück auf der „Großen Birke“ ist Siesta, genau 63 Minuten, danach geht es mit dem Kopf unter Wasser, Kentern, kontrollierter Ausstieg, Partnerrettung mit T-Lenzen, Wiedereinstieg, Trockenlenzen mit der Pumpe, Spritzdecken zu, 10 m Paddeln und wieder … Kentern…!

07:00 Sonntag, es stehen auf einmal 7 Semmelholer mit dem Paddel in der Hand am Strand! Offensichtlich haben Michi und ich zu sehr von der Morgenstimmung auf dem See vorgeschwärmt.
Nach dem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück wollten wir eigentlich auf dem Wasser weiter üben. Dann ergab sich aber mit der letzten Tasse Kaffee ein total spannender Austausch über Sicherheitsfragen, Regelungen, Erfahrungen, Unsicherheiten, Planung von Ausfahrten… Eine sehr wertige Situation, ganz besonders in der Atmosphäre dieses Rahmens.
Uns wurde sehr deutlich, dass uns neben den gemeinsamen Paddelaktivitäten die Gelegenheit zum intensiven Austausch oft fehlt. Begeisterung zu wecken und Erfahrungen weiterzugeben ist unsere Mission.

Fazit:
Zwei Zeltübernachtungen, drei Tage, gefühlte fünf Tage raus aus dem Alltag, vollgestopft mit Erlebnissen die das Leben verändern können. Die „Große Birke halt“.
 
Mit den Worten einer Teilnehmerin von 2018, damals absolute Neueinsteigerin:
„Man muss einfach mindestens einmal im Jahr auf der „Großen Birke gewesen sein“!
 
In diesem Sinne, packt euer Boot, ein Einstieg in den Ausstieg.
 
Michael & Margot