Strömung, Wellen, Schifffahrt – auf der Donau nach Regensburg
2857 km lang ist die Donau, vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer. Ein Bruchteil davon, ca. 60 km, liegt zwischen Neustadt a. d. Donau und Regensburg und führt an Kloster Weltenburg vorbei und durch die Weltenburger Enge.
Startpunkt ist die Flussmeisterstelle bei Neuburg a. d. Donau, wo man trotz der Strömung die Boote bequem einsetzen kann. Und da die Donau erst ab der Einmündung des Main-Donau-Kanals bei Kehlheim zur Bundeswasserstraße wird, ist das Paddeln zunächst relativ entspannt und mit wenig anderem Bootsverkehr möglich. Etwas Aufmerksamkeit ist bei Eining erforderlich, wo es neben einem schönen Biergarten auch eine Seilfähre quer über die Donau gibt.
Ein Höhepunkt dieses ersten Tages ist Kloster Weltenburg, das nach einer weiteren Seilfähre und hinter einer Biegung unvermittelt auf der rechten Seite auftaucht. Das Anlanden an der vorgelagerten Kiesbank ist trotz der Strömung beim aktuellen Wasserstand unproblematisch. Für eine Stärkung bietet sich – je nach Lust – die Kiesbank oder der betriebsame Wirtsgarten mit Weltenburger Kloster-Bier an. Nicht versäumt werden darf in jedem Fall ein Besuch der barocken Klosterkirche, die von den bekannten Asam-Brüdern gestaltet wurde. Beeindruckend ist der Bühnenaltar, auf dem der Hl. Georg zu Pferd gegen einen Drachen kämpft.
Nach der Pause folgt als Paddel-Highlight der Donau-Durchbruch. Auf ca. 5 km Länge ragen hier die Felswände bis zu 80 m in die Höhe. Und am Ende kommt auch noch die Befreiungshalle in Sicht. (Tipp am Rande: die Fahrt durch die Weltenburger Enge sollte so geplant werden, dass während der Passage an den Engstellen kein Passagierschiff entgegenkommt. Wir treffen jedenfalls nur auf Schlauchboote, Zillen – und Schwimmende!)
Hinter Kehlheim verändert sich der Charakter der Donau merklich: die Landschaft ist weniger beeindruckend, dafür nimmt der Schiffsverkehr zu, insbesondere mit schnellen Motorbooten, die unangenehme Wellen verursachen. Da wir uns jetzt auf der Bundeswasserstraße befinden, gelten ab hier auch Kennzeichnungspflicht für Boote und Binnenschiffahrtszeichen.
Nach insgesamt gut 30 km erreichen wir nachmittags Kapfelberg mit Bootshafen und Campingplatz. Zum Ausstieg gibt es hier nur eine kleine Plattform, an der bei unserer Ankunft Gedränge herrscht: ein paar Leute wollen auf ein Motorboot zusteigen, ein Jetboot-Fahrer will an Land gehen, und wir wollen mit 12 Kajaks ebenfalls auf die Plattform.
Am nächsten Tag erwartet uns kurz nach dem Einsetzen ein Wehr, das wir dank einer Bootsrutsche elegant bewältigen. Anschließend geht es unter der charakteristischen Fußgängerbrücke von Bad Abbach hindurch, bis wir schließlich die bei Radfahrenden beliebte Ausflugsgaststätte „Walba“ kurz vor Regensburg erreichen.
Nach der Einkehr geht es zügig nach Regensburg hinein: Autobahnbrücke Sinzing, Seilfähre Prüfening, Eisenbahnbrücke, Naab-Mündung, und eine weitere Bootsrutsche bei Pfaffenstein. Wir bleiben an der rechten Uferseite, die Türme des Regensburger Doms kommen in Sicht. Kurz danach ist auch die Steinerne Brücke mit den massiven Brückenpfeilern vor uns zu sehen. Hier heißt es konzentriert zu bleiben, die Strömung und Wellen zu beachten, ggf. frühzeitig und schnell zu reagieren, und möglichst gerade und mittig unter dem 2. oder 3. Bogen (von rechts) durchzupaddeln. Und zu hoffen, dass gerade kein größeres Schiff kommt.
Kurz hinter der Durchfahrt machen wir noch eine kurze Rast auf der Kiesbank und genießen den Blick auf die Brücke und den Dom, dann geht es noch ca. 3,5 km am linken Ufer entlang bis zur Ausstiegsstelle Schwabelweiß. Jetzt müssen wir nur noch die Autos von der Einsatzstelle in Neustadt a. d. Donau holen (dauert ca. 1,5 Std.) und die Boote verladen; dann machen wir uns wieder auf den Heimweg.
Bericht und Fotos: bebauer