Natur und Kultur am Hallstätter See

Natur und Kultur am Hallstätter See

Ein fjordähnlicher See am Fuße eines bekannten Berges (Dachstein) und am Ufer vor dem steilen Berghang dicht aneinander gedrängte Häuser, die teilweise sogar mit Pfählen in den See gebaut sind – das ist die UNESCO Weltkulturerbestätte Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. Und trotz des dort herrschenden „Overtourism“ war Anfang Juli eine Gruppe von 7 Paddler*innen vor Ort, um die Situation vom Wasser aus zu betrachten.

Übernachtet wurde beim Camping Park am See zwischen Hallstatt und Obertraun: wunderschön in einer parkähnlichen Anlage gelegen, mit Blick direkt auf Hallstatt und mit 5 originalen, von der Betreiberin selbst aufwändig restaurierten Gipsy Roulottes. Allerdings auch mit 3 Seiten Preisliste mit Beispielen und einer so langen Platzordnung, dass es dazu auch eine Kurzfassung gibt.

Der Hallstätter See selbst hat im Wesentlichen eine Nord-Süd-Ausrichtung, ist ca. 7,5 km lang und maximal 1,4 km breit, und wird von der Traun durchflossen. Die Ortschaften wie Hallstatt und Obertraun liegen meist auf Schwemmkegeln, die durch die Zuflüsse gebildet wurden. Dabei trennt die Gosaumühlschwelle den tieferen, südlichen Untersee vom seichteren, nördlichen Obersee.

Der erste Eindruck von der Ortschaft Hallstatt war geprägt von Platzregen und kühlen Temperaturen. Doch nach einem Kaffee stand dem Kulturerlebnis nichts mehr im Wege: bei einem Bummel durch den Ortskern mit Besuch der beiden Kirchen und dem Beinhaus. Oder beim Besuch im Welterbe-Museum, bei dem man eine Zeitreise von der Steinzeit bis in die Gegenwart unternehmen kann.

Am Samstag wurde es dann ernst: statt Kultur stand nun die Natur im Vordergrund. Eine Umrundung des Hallstätter Sees mit insgesamt knapp 24 km Länge. Direkt vom Campingplatz ging es zunächst entgegen des Uhrzeigersinns an Obertraun, Schloss Grub und dem Fähranleger „Hallstatt Bahnhof“ vorbei. Wegen der besseren Lichtverhältnisse querten wir dann ans Westufer hinüber, an dem die Straße entlangführt. Besseres Licht, dafür mehr Motorenlärm.

Markant war der Übergang über die Gosaumühlschwelle, wo beim aktuellen Wasserstand akut die Gefahr bestand, aufzusitzen. Nächster Orientierungspunkt war dann der Auslauf der Traun am Nordende, wo auch eine deutliche Strömung zu spüren war. Zurück ging es entlang des Ostufers, an dem die Bahnlinie verläuft und auch der Bahnhof Hallstatt liegt.

Spannend wurde es dann nochmal in Hallstatt selbst. Die Herausforderungen waren: eine halbwegs geeignete Stelle zum Anlegen und Aussteigen zu finden; beim Manöver für zig Touristen als Fotomotiv zu dienen; Platz zum Parken der Kajaks zu finden; und schließlich noch einen Platz im Café für 7 Personen zu erobern!

Die abendliche Brotzeit auf dem Campingplatz fiel dann allerdings wieder dem Regen zum Opfer. Am Sonntag mussten die Zelte deshalb nass eingepackt werden, bevor wir entschieden, noch einmal gemütlich den Untersee zu paddeln (ca, 14 km), diesmal im Uhrzeigersinn. Brotzeit gabs am Ufer beim Gosauzwang, mit Blick über den See und unter den wachsamen Augen eines hungrigen Schwans. Nachmittags wurden die Boote wieder auf den Hänger geladen; und kurz nach Beginn der Rückfahrt fanden wir uns im strömenden Regen wieder.

Bericht und Fotos: bebauer

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