Paddeln wie in Kanada - auf der Großen Birke im Staffelsee vom 28. bis 30.06.2024
Mitten in der voralpinen Landschaft liegt der Staffelsee mit ca. 8 km² und bis zu 40 m Tiefe. Was ihn für unseren Ausflug besonders interessant macht, ist eine der sieben Inseln, die „Große Birke“. Auf der drittgrößten Insel gibt es einen kleinen Campingplatz, der vom Bayerischen Kanu-Verband betrieben wird und nur mit dem Boot erreichbar ist.
So laden wir am Freitag Nachmittag unsere Boote in Seehausen ab und beladen sie. Und das ist auch schon die erste Herausforderung: alles, angefangen von Zelt und Schlafsack, über Kocher, Essen, Wasser und Wein bis zu Toilettenpapier, muss im Boot wasserdicht verpackt untergebracht werden. Vor Ort gibt es dann nur einen Brunnen (nicht als Trinkwasser zertifiziert), eine neue Toilettenanlage, eine Ableitung für Spülwasser und einen Felsenkeller, wo Lebensmittel etwas kühler gelagert werden können. Und dann stechen wir auch schon direkt am Parkplatz in See. Was diesmal ganz wörtlich zu nehmen ist: der Parkplatz steht teilweise in Folge des Hochwassers von Anfang des Monats noch unter Wasser!
Von Seehausen geht es nördlich der Insel Wörth vorbei über eine markierte Untiefe zur Anlagestelle der Großen Birke (ca. 3 km). Und noch bevor wir anfangen können, die Boote auszuladen, werden wir von den Stechmücken förmlich überfallen. Da hilft nur Insektenspray in großen Mengen – oder ein Bad im erfrischenden See.
Der nächste Tag verspricht sehr heiß zu werden. Doch zunächst startet eine kleine Gruppe mit dem Boot zum Bäcker, um die Frühstückssemmeln zu holen. Andere nutzen die Zeit vor dem Frühstück für ein Bad oder schlafen einfach aus.
Gegen 11.00 Uhr starten wir zu einer Runde auf dem Staffelsee, verbunden mit kleinen Übungen zum Fahren in Formation und Richtungswechseln. Vorbei am Jugendlager Lindenbichl geht es zum Abfluss des Staffelsees; anschließend umrunden wir die Insel Mühlwörth und steuern auf die Buchau zu. Unterwegs ist Herausforderung der rege Betrieb auf dem See: Badende, zielstrebig Schwimmende, Leute auf SUPs und in Schlauchbooten, die mehr oder weniger kontrolliert unterwegs sind, Segelschiffe und dann noch die großen Personenschiffe. Und dazwischen wir mit unseren Kajaks.
Auf der Insel Buchau gibt es einen Campingplatz und – für uns wichtiger – einen Biergarten, in dem wir einkehren. Bei drückender Schwüle paddeln wir schließlich zurück zur Großen Birke. Einige machen vorher noch einen Abstecher nach Seehausen, um sich noch ein Feierabendbier mitzunehmen. Auch wenn es nur entspannte 9 km waren, mag niemand mehr „Retten & Bergen“ üben; ein Teil stürzt sich lieber in die Fluten, ein anderer auf die Isomatte. Der Wind, der am Abend aufkommt, ist zwar nicht wirklich kühl, vertreibt aber die Stechmücken etwas.
Sonntag früh hängen dann die Wolken sehr tief, so dass wir bei Frühstück und Zeltabbau das Wetter immer kritisch im Blick behalten. Bei auffrischendem Wind paddeln wir jetzt südlich der Insel Wörth die ca. 3,5 km zurück nach Seehausen. Während der Rückfahrt an den Simssee holt uns dann schließlich das schlechte Wetter ein.
Bericht: bebauer